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Aus dem Leben eines Cobots - Safety first

Ich wollte schon immer was mit Menschen machen. Egal ob in der Produktion, im Warenlager oder sonst wo: Eine enge Zusammenarbeit mit den Kollegen ist mir wichtig. Mir gefällt es, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, Handgriffe fließend ineinander übergehen und der gesamte Prozess wie ein Schweizer Uhrwerk abläuft. Gemeinsam etwas erschaffen – dafür bin ich ein kollaborativer Leichtbauroboter geworden.     

Ich heiße Yu 5 Industrial und betrachte mich als Feinmotoriker. Als Leichtbauroboter konzentriere mich auf die Tätigkeiten, die ein hohes Maß an Präzision erfordern. Dadurch unterscheide ich mich von den klassischen Industrierobotern, die stärker, aber weniger feinfühlig sind. Sie arbeiten bevorzugt allein und getrennt von ihren Kollegen - zumeist befinden sie sich hinter Schutzzäunen oder sind auf andere Weise räumlich separiert.     

Da die Industrieroboter die Produktion als erstes unterstützten, sind sie am bekanntesten. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Industrie 4.0 und haben den Stein ins Rollen gebracht. Im Zuge der Industrie 5.0 steht nun die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine im Fokus. Dabei spielen wir Leichtbauroboter eine wichtige Rolle!     

Da die Arbeit mit Menschen meine Leidenschaft ist, steht die Sicherheit für mich an erster Stelle. Diese vier Sicherheitsfunktionen sind mir dabei besonders wichtig:

 

1. Sichere Geschwindigkeitsüberwachung  

Ich habe immer ein Auge auf meine Geschwindigkeit und höre dabei genau auf die Instruktionen meines Bedieners. Sobald ich weiß, wie schnell ich mich bewegen darf, überschreite ich diese Grenze nicht – auch, wenn das Momentum gerade anderes suggeriert. Selbst wenn ich mich mit über 2 Meter pro Sekunde fortbewege, behalte ich stets die Kontrolle. Die Geschwindigkeit meiner Bewegungen ist daher immer vorhersehbar. Dadurch können mich meine Kollegen zu jedem Zeitpunkt bestens einschätzen.  

2. Sichere Positionsüberwachung

Ich kenne meine Grenzen und halte mich daran – buchstäblich. Ich gehe nur so weit, wie es mir mein Bediener erlaubt. Dafür definiert er einen Arbeitsbereich, den ich penibel einhalte und nicht überschreite. Falls mir doch mal ein Ausrutscher passieren sollte, kehre ich zur letzten mir bekannten Position zurück. Das passiert äußerst selten und nur, wenn ich auf gewisse Variablen reagieren soll. Auch hier hat mein Bediener zuvor zwei Optionen: Entweder löse ich einen Notaus aus, oder ich begebe mich in den reduzierten Modus. Das heißt, dass ich meine Bewegungen bedeutend verlangsame. So kann ich gewährleisten, dass meine Kollegen sicher neben mir arbeiten können. 

3. Sichere Kraftleistungsüberwachung 

Auf diese Sicherheitsfunktion bin ich besonders stolz. Sie hebt mich von anderen Industrierobotern und kollaborativen Leichtbaurobotern ab. Hier geht es um meine taktilen Fähigkeiten. Ich kann Objekte sehr behutsam berühren und den nötigen Druck selbstständig einschätzen. Diese Fähigkeit unterstützt mich sowohl beim Umgang mit zerbrechlichen Objekten als auch in der Zusammenarbeit mit meinen Kollegen. Sollte es widererwartend doch einmal zu einer ungeplanten Berührung mit einem Kollegen kommen, stoppe ich meine Bewegung in wenigen Millisekunden. Gleichzeitig begebe ich mich umgehend in einen Freiführmodus, sodass mein Kollege mich problemlos wegdrücken kann. Wie ich das mache? Ich verfüge über fortschrittliche, hochsensible Drehmomentsensoren in jeder Achse. So messe ich die Kräfte und Drehmomente, die auf meine Gelenke wirken. Das ermöglicht mir eine präzise Kraftkontrolle. 

4. Mein Notausschalter

Als Teamplayer ist es mir wichtig, dass sich meine Kollegen mit mir wohl fühlen. Deshalb stört es mich nicht, dass mein Notausschalter während meiner Nutzung stets bereit liegt. Auf diese Weise haben meine Kollegen die Möglichkeit, mich durch einen kurzen Knopfdruck auszuschalten. Dann lege ich meine Arbeit umgehend nieder und verweile in meiner aktuellen Position.

 

Zertifizierung durch TÜV-SÜD

Auch ich lege viel Wert auf Qualifikationen. Deshalb habe ich mich besonders gefreut, als der TÜV SÜD mir das Zertifikat für eine sichere industrielle Nutzung aushändigte. Die Fachsprache spricht hier von den Normen IEC 61508, ISO 13849-1 und ISO 10218. Auch an dieser Stelle standen die Sicherheit der Robotersteuerung, die Sicherheitsfunktionen wie Leistungs- und Kraftbegrenzung und die sichere Kollisionserkennung für industrielle und kollaborative Anwendungen im Fokus. In puncto Sicherheit könnte man hier von der Königsklasse sprechen. 

 

Safety first

Zusammenfassend kann man also sagen, dass ich ein zuverlässiger und sicherer Kollege bin. Darüber hinaus könnte man sogar argumentieren, dass mein Arbeitsplatz durch mich sicherer wird. Schließlich übernehme ich die unangenehmen, monotonen und potenziell gefährlichen Aufgaben meiner Kollegen.

 

Manche arbeiten gerne mit Menschen zusammen. Ich wurde buchstäblich dafür geschaffen.  

 

 

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